Nachruf

Heute verabschieden wir einen treuen Begleiter und Freund unseres Tierheimlädchens.

Aus Schutz der Privatsphäre werden wir keinen Namen nennen, aber wir möchten öffentlich DANKE sagen.

DANKE für deine Freundschaft zu Mensch und Tier,
DANKE für deine Herzlichkeit,
DANKE für deine Hilfsbereitschaft!

Lasst uns gemeinsam dankbar sein, für all diese Menschen, die bei ihrem Gehen ein besseres Stück Welt verlassen!

Rumänien 2016 Tag 4

Heyho,

der letzte Tag ist auch vorüber :-(
Wie gehabt, der Tag begann am Haus und mit Sonnentanken der Haushunde. Hier wieder vier Hunde, die hier leben und es sich gut gehen lassen:

Depardieu, Depardieu, Depardieu… Wir sind zu ihm rein zum Fototermin. In einer Gehegeecke kam er richtig schön zur Ruhe und hat mit uns gekuschelt. Er legte sich hin, ließ sich überall krabbeln und genoss die Zuwendung. Er ist wirklich ein bildschöner Hund. Mittags zog dann die sanfte, große, grau-silbrige Hündin aus meinem gestrigen Beitrag bei ihm ein. Das hat echt klasse funktioniert. Zusammen ist es für die beiden jetzt viel schöner.

Levente war da! Levente transportiert die Hunde von hier nach Deutschland. Manchmal bekommt er aus Deutschland Spenden mit zurück. So war es auch jetzt. Wir haben den vollen Transporter ausgeladen und hinterher die Handtücher und Decken im Textil-Container sortiert. Da sind echt eine Menge toller Spenden zusammen gekommen.

Netz_1149Dora und Clueso haben uns die letzten Tage aus ihrem Gehege heraus angestrahlt. Heute sind wir endlich zu ihnen rein. Die beiden sind so lieb. Wir haben hier lange gekuschelt und Clueso ein bisschen gebürstet.

Agent Schnucki ist eine Staffordshire Terrier Hündin. Sie ist schon länger hier im Tierheim und darf auf Grund ihrer Rasse in Deutschland nicht einreisen. Wir haben hier eine liebe Hündin kennengelernt, die es genießt ein bisschen runter zu kommen. Ich mag sie sehr gerne.

Welpenalarm! Wir haben ein paar Welpen fotografiert. Wusel-, Knutsch- und Spielzeit war natürlich mit dabei. So wie es sich für Hundebabys gehört.

Wir waren mit Bruno spazieren. Bruno ist mein Patenhund und in seinem Gehege leider total gestresst. Am Gehegezaun dreht er momentan völlig durch. Seine Stütze ist Czilla. Sie sagte, er sei wie sie, in dem kleinen Raum ist er panisch, wenn er spazieren geht, kommt er runter. Keine 5 Meter vom Tierheim entfernt, lief da ein anderer Hund mit uns mit. Es war schön, ihm ein bisschen Ruhezeit geben zu können. Ich wünsche mir für ihn so sehr, dass er sich nicht mehr so stresst.

Wir haben hier übrigens nicht nur Hunde kennengelernt und lieb gewonnen. Über die Wintermonate wohnt Siras im großen Auslauf des Tierheims. Er mag sehr gerne Äpfel und Möhren und ist den Hunden gegenüber total relaxt. Wenn die Auslaufhunde ihn ab und an ausbellen stört ihn das ganz und gar nicht. Seine Geschichte könnt ihr hier lesen.

Netz_5573_nZum Abschluss durfte ein Gruppenfoto nicht fehlen. Wir wollen nämlich gemeinsam Danke sagen, für die riesige Spendensumme, die ihr mit uns auf die Beine gestellt habt. Von links nach rechts: Maren und Anna mit Rex, Janin mit Lunis, Sabine mit Zauselotte und Meli mit Sky und Linvah. Wir alle sagen DANKE!

Netz_1234Der von euch bezahlte Kies wird im Tierheim in Haufen aufgeschüttet. Die Arbeiter holen dann nach und nach ein paar Schubkarren weg und verteilen sie auf die Gehege. So können Matsch-Ebenen eliminiert werden und gegrabene Löcher gestopft werden. Auch mit diesem Foto sagen wir Danke für die Möglichkeit neuen Kies zu ordern! Auf dem Kiesberg seht ihr von links nach rechts: Meli, Janin, Maren, Bundas, Anna und Sabine.

Netz_1247An dieser Stelle muss man ein riesiges Lob aussprechen: Meli und Sabine haben hier einen wundervollen Ort auf die Beine gestellt. Sie leisten jeden Tag hervorragende Arbeit, sie kennen hier jeden Hund mit seinen Besonderheiten und machen das Leben für hunderte tolle Seelen besser. Zieht euren Hut vor diesen Mädels. Es war uns eine Ehre euch ein paar Tage zu begleiten!

Wir werden die Zeit hier echt vermissen. Jeder Tag war vollgepackt mit neuen Geschichten und Begegnungen. Wir nehmen auf dem Heimweg sehr viele Hunde im Herzen mit nach Hause.

Viele Grüße
Anna

Rumänien 2016 Tag 3

Hallo zusammen,

unser dritter Tag hier in Miercurea Ciuc ist auch vorbei. Es ist wieder Zeit für einen Tagebucheintrag. Der Tag begann wie immer am Haus. Schon morgens kam die Sonne heraus und lud die Haushunde zum Entspannen ein. Auf dem Bild seht ihr Cordy (vorne rechts), Rex (hinten rechts), Linvah (vorne links) und Zauselotte (hinten rechts). Und Janin ganz rechts ;-)

Netz_0604Heute zeigen wir euch wieder vier Hunde vom Haus, alle vier schmusebedürftig. Menocino ist bekannt als der Welpenversteher, Cordy ist ein kleines, liebes Igelchen, Zauselotte kam von einer Futterstelle ins Tierheim und Livnah ehemals aus Slatina. Bei Linvah kann man sich nicht vorstellen, wie sie zu Anfangs ausgesehen hat. An ihr konnte man gut erkennen, was Slatina für ein schlimmer Ort war. Ihr könnt ihre ersten Bilder hier sehen.

Nachdem wir Halsbänder sortiert haben (nach klein, mittel und groß) sind wir mit Bürsten und Scheren zu Funny und Fitzko. Ihr Fell liebt Filz. Vor allem bei Funny muss einiges runter. Wir werden morgen weiter machen. Die beiden großen Schmusebären haben die Zuneigung jedenfalls genossen.

Netz_0621Wir hatten einen Fotoauftrag. Die Welpengruppe um Lakritz (Man merkt sie sich sofort wegen ihrem auffallendem Gesicht) sollte neue Bilder bekommen. Also rein mit uns in die Wuselstube. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir wurden von oben bis unten beschlabbert, beklettert und beschmust. Das schönste Gefühl?!? Wenn die Welpis neben einem zur Ruhe kommen. Im Gehege ist auch Herpin, ein junger Hund aus Slatina, der zunächst sehr schüchtern war. Da merkt man nicht mehr viel von. Er kam direkt auf uns zu und erfreute sich über Leckerchen.

Wir haben auch mit unserem Geschirrtraining weiter gemacht. Allerdings ist Meli definitiv geübter und talentierter dabei. Während wir zig Leckerchen und guten Willen nutzten um die Skepsis vor dem Geschirr zu lösen, war Meli in wenigen Minuten erfolgreich. :yahoo:  Nahani fand das Geschirr zwar etwas gruselig, aber machte sich für die erste Erfahrung in dem Geschirr echt prima. Weiter so, Nahani!

Netz_0615Wir haben noch Struppi, Meg und Sabine besucht. Bei Sabine wusste man eine Zeit lang nicht, ob sie überhaupt noch da war. Sie war nur versteckt und ängstlich. Davon ist nichts mehr zu sehen. Sabine blieb als wir ins Gehege kamen. Sie nahm zusammen mit Meg Leckerchen aus der Hand, ging dann aber wieder etwas auf Abstand. Wir waren sehr überrascht, weil wir für sie immerhin völlig Fremde waren.

Emerica kenne ich noch aus dem letzten Jahr. Wir haben eine Schmuseeinheit bei ihr verbracht.

Im ersten Gehege in Zone 1 ist Partytime. Vier total lustige Hunde, die alle gleichzeitig Schmusen, Knutschen und beklettern wollen. Wer gute Laune braucht, geht hier rein. Da ist sie garantiert.

Zuletzt haben wir eine recht neue Hündin besucht. Sie heißt Faha. Wenn sie an einem hoch springt, tut sie das so zart, dass man denkt, sie wäre hätte zwei Kissen als Pfoten. Trotz ihrer Größe ist sie so schön sanft. Da warten einige Schmusekilos aus kraulende Hände. Achtung: Verliebegefahr!

Das war es für heute, morgen gibt es wieder mehr.
Leider ist für uns morgen auch schon der letzte Tag im Tierheim.
Wir werden die Tage hier sicherlich sehr vermissen.

Liebe Grüße
Anna

Rumänien 2016 Tag 2

Hallo ihr Lieben,

der zweite Tag hier in Miercurea Ciuc liegt hinter uns. Auch heute ist viel passiert. Wie immer begann unser Tag am Haus. Hier zeigen wir euch weitere vier Hunde, die am Haus leben.

Ein besonderer Fund bewegte uns heute. Ein sehr lieber Arbeiter, der für die Welpen zuständig ist, pflegt einen richtigen Notfall. Dieser kleine Bube wurde auf einem Spielplatz, in einer Plastiktüte im Müll gefunden. Er ist erst ein paar Tage alt, hat die Augen noch nicht geöffnet und ist bisher ganz tapfer. Wir hoffen so sehr, dass er durch kommt. Was für Menschen machen so etwas?!?

Netz_0157Wir versuchen Nahani und Melango ein Geschirr näher zu bringen. Sie sind sehr lustig drauf und freuen sich um die zahlreichen Leckerchen die sie sich erarbeiten können. Nahani konnte ich letztes Jahr bereits kennenlernen. Eine süße Maus und sie hat einen bildhübschen Partner an ihrer Seite.

Auch Kin wird ein bisschen an das Geschirr gewöhnt. Am Zaun macht er richtig Theater. Wenn man im Gehege ist, ist er richtig kuschelig und lieb. Wunderschön dazu. Auch ihn kenne ich noch aus dem letzten Jahr. Es wird Zeit für ein Zuhause für Kin.

Hier noch ein paar Hunde, die wir auf unserem Rundgang kennenlernen durften.

Wendelin kenne ich auch noch aus dem letzten Jahr. Der blinde Rotti-Mix wartet so sehr auf Schmuseeinheiten. Er liebt Kraulerei durch und durch und genießt es wenn jemand da ist. Wir haben ihn sehr lieb gewonnen.

Auch Dobri genießt Streicheleinheiten. Seine Freunde sind noch etwas zurückhaltender, aber neugierig. Gegen Leckerchen hat hier sowieso niemand etwas einzuwenden :-)

Ein richtiger Kuschelbär ist Jeschua. Er ist so wunderschön! Bauchkraulen fand er besonders klasse. Er steht ganz oben auf meiner Wunschliste für ein tolles Zuhause!

Jeschuas Freunde sind noch etwas zurückhaltend. Leider kenne ich nur von einem einzigen den Namen: Neal. Er kam auch aus Slatina und hatte bei seiner Ankunft nicht mehr wirklich viel Fell. Sein Bild hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass aus ihm so ein wunderschöner Hund wird.

Morgen geht es weiter. Wir sind ganz gespannt, was noch auf uns zu kommt. Eins ist klar: Es wird eine ganze Menge sein.

Viele Grüße
Anna

Adventskalender: Wenn eine Kerze fehlt

Im 17. Türchen veröffentlichen wir einen persönlichen Nachruf. Dem Tierheimlädchenteam fehlt seit diesem Sommer ein wertvolles Mitglied: Unsere Miezi.

Miezi_0313Miezi hat einen ausführlichen Nachruf verdient, aber bislang fanden wir nicht die richtigen Worte. Zumindest nicht die Worte, die ihr angemessen wären, aber heute versuchen wir es.

Miezi_0190Als Miezi in Martinas Leben trat, begann Martina einen normalen Tag. Sie dachte nicht, dass ihr etwas Tragisches passieren würde. Sie dachte auch nicht, dass sich an diesem Tag ihre Welt verändern würde. Und sie dachte nicht, dass hinter einer großen Aufgabe ein wundervolles Geschenk warten würde.

Martina fuhr in ihrem Wagen auf einer Landstraße. Von weitem sah sie schon etwas Weißes auf der Straße liegen. Als sie näher ran kam, sah sie diese weiße Katze, sichtlich angefahren und hilflos, aber lebend! Sie drehte ihren Wagen, um schnell helfen zu können, aber die folgenden Autos fuhren einfach weiter über dieses arme Wesen. So schockiert und fassungslos trug sie die hilflose Katze zum Auto und danach zum Tierarzt. Da war sie, die Tragödie, an die sie nie gedacht hätte.

Der Tierarzt sah eine Chance Miezi am Leben zu halten. Allerdings war klar: Eine gesunde Katze würde sie nie sein. Martina wurde vor eine Wahl gestellt: Wenn sie und ihr Mann der Katze kein Zuhause geben würden, wäre es für sie kein würdiges Leben. Dann hätte man ihr Leben beendet, denn ihr Darm war zerstört, sie würde gelähmt bleiben, im Tierheim hätte es kaum eine Chance für sie gegeben. Es veränderte Martinas Welt, aber sie und ihr Mann nahmen das in Kauf. Miezi sollte leben. Dieser Unfall sollte nicht das Letzte in ihrem Leben sein.

Miezi_0290Miezi wurde operiert, der Darm wieder hergestellt, ihre Beine gerichtet und Miezi lebte. Miezi wollte leben! Sie war nun geschätzt 1 Jahr. Der Tierarzt gab ihr noch gute 5 Jahre. Sie konnte sich nicht alleine leeren, daher lernten Martina und Michael wie man einer Katze die Blase ausdrückt und wie man Einläufe macht. Sie richteten Miezi ihr eigenes Zimmer, mit Wärmelampe und wasserfestem Boden. Miezis eigener Rückzugsort an dem sie Stärke tankte und aus den ihr vorgesehenen 5 Jahren tatsächlich 16 Jahre machte!

Miezi war eine Kämpferin, ein Phönix, immer wieder richtete sie sich auf und sagte der Welt „Ich will leben!“ Jede Krankheit machte sie nur stärker. Sie war etwas ganz besonderes und wir alle haben zu ihr aufgesehen.

Ihr liebstes Hobby war der Garten. Der Baum, an dem sie ihre Krallen wetzte. Der Strandkorb, in dem sie gerne schlief. Das Beet, in dem sie eine perfekte Liegekuhle gelegen hatte.

Was sie auch liebte war Wellness. Sie vergab einem alles, wenn man sie mit ihrer Lieblingsbürste (mit extra weichen Borsten) streichelte. Ihr Lieblingsplatz war ihr Körbchen in der Küche nahe der Heizung, oder auf einer Sitzbank wenn Martina dort Platz nahm. Denn dann bekam sie extra Streicheleinheiten. Ihr Lieblingsessen waren Katzenpudding und Hühnchenschenkel.

Miezi hatte zahlreiche Fans. Manche wurden gleichzeitig auch ihr Pflegepersonal, ganz besonders ihre beste Freundin Frau A. die in jedem Urlaub für Martina einsprang und zu Miezi zog. Ganz selbstverständlich, denn Miezi nahm ein riesigen Platz im Herzen ein.

Miezi_0187Miezi wusste genau was sie wollte. Streichelte man nicht richtig, konnte man auch mit Krallen, Anmeckern oder einem Biss rechnen. Aber das war ganz egal. Denn Miezi war eben Miezi. Eine Heldin. Unsere Heldin.

Bei ihrer letzten Krankheit ließen Martina und Michael sie gehen. In ihren Augen war zu sehen, dass sie nun bereit war. Sie ging würdevoll, ruhig, mit dem was sie am meisten liebte: Streicheleinheiten. Wenn jeder etwas mit in den Himmel nehmen darf, dann hat Miezi ihre Bürste mitgenommen. Ausreichend Personal wird sie auch dort haben, da sind wir uns sicher. Für uns wird sie sich ewig bürsten lassen und laut schnurren. So laut, dass auch wir sie hören. Ewig!

Adventskalender: Fünf Vorurteile über Landschildkröten

Advent, Advent, die Schildkröte rennt.
Für euch warten hinter dem 9. Türchen Antworten auf fünf Vorurteile über Landschildkröten.

Netz_03631. „Schildkröten essen Tomaten.“

Sie essen es, aber es ist ungesund. Schlechte Ernährung kann zu schweren Erkrankungen der Schildkröte führen. Daher sollten Wildkräuter (z.B. Löwenzahn und Breitwegerich) „auf den Teller“. Die Schildkrötenauffangstation Dorsten bietet übrigens jährlich Kräuterrundgänge für eine ausgewogene Schildkrötenernährung an.

Außerdem gehören europäische Landschildkröten nicht ins Terrarium oder den Wohnzimmerboden. Die Tiere benötigen Temperaturveränderungen, Sonne und Schatten. Ein Außengehege mit einem Frühbeet und mit einem beheizbaren Schlafhaus ist optimal.

Netz_03592. „Schildkröten werden steinalt.“

Ja, solange man die Tiere artgerecht hält. Griechische Landschildkröten können über 100 Jahre alt werden. In ihrem natürlichen Lebensraum werden Schildkröten meist nicht mehr „steinalt“. Alle europäischen Landschildkröten sind vom Aussterben bedroht und daher geschützt. Jede Schildkröte braucht entsprechende Papiere (Cites) und muss der zuständigen Behörde gemeldet werden.

Netz_013033. „Schildkröten sind einfach und robust.“

Schildkröten können nur nicht sagen, was ihnen nicht gut tut. Wusstet ihr, dass Schildkröten Berührungen auf dem Panzer fühlen? Oder das Schildkröten gestresst sind, wenn man sie hoch hebt? In der Natur werden die Tiere nur berührt oder hoch gehoben, wenn ein Fressfeind sie ergreift. Anfassen also nur wenn es absolut notwendig ist! Denn Stress ist nicht gut, für niemanden, auch nicht für Schildkröten.

Netz_100004. „Schildkröten sind gesellig.“

Bedingt. Zwei Männchen werden sich wahrscheinlich nicht verstehen. Und lebt ein ausgewachsenes Männchen mit einem ausgewachsenen Weibchen zusammen, könnte sein Fortpflanzungstrieb das Weibchen stark stressen. Eine Gruppenhaltung geht nur in passender Geschlechterkombi.

Das Geschlecht einer Schildkröte erkennt man erst mit ein paar Lebensjahren. Ein Risiko wenn man sich mehrere Jungtiere anschafft. Tipp: Wer Schildkröten anschaffen mag, kann sich an eine Auffangstation wenden. Hier bekommt man auch ältere Tiere (die ja trotzdem noch ewig leben…) und tut dabei etwas Gutes.

Netz_08485. „Schildkröten überwintern im Keller.“

Europäische Landschildkröten brauchen die Überwinterung. Sie „schlafen“ einige Monate und benötigen dabei Temperaturen zwischen 4-6°C. Die meisten Keller werden nicht so kalt. Schildkröten überwintert man z.B. im Kühlschrank in einer Kiste feuchter Erde. Es gibt auch kontrollierte Überwinterungen im Garten. Hier gibt es auch verschiedene Anleitungen und Tipps im Netz.

 

Unser Festrückblick 2015

Das Jahr ist zwar noch nicht vorbei, aber unsere Stand-Saison ist rum. Samstag war unser letzter Verkaufsstand für dieses Jahr im Tierheim Recklinghausen. Habt ihr Lust auf einen Jahresrückblick?

1504-münsterKatzenhilfe Münster – 11. April 2015
Bei der Staudenbörse der Katzenhilfe Münster waren wir mit einem Stand vertreten und hatten viel zu tun. Unser absoluter Verkaufsrenner war das Popcorn. Sogar Kinder vom benachbarten Spielplatz folgten dem süßen Geruch. Stolze 456,20 Euro gingen am Ende des Tages an die glückliche Katzenhilfe.

1504-dülmenTierheim Coesfeld, Dülmen – 26 April 2015
Auf dem Kreativmarkt des Tierheims haben unsere Katzenminzekissen mit den Tierheimeigenen Baldrianmäusen um die Wette gestunken. Die Kundschaft blieb trotzdem nicht aus. Zwischen schönem Trödel und fleißig gebastelten Werken konnten wir 347,90 Euro im Tierheim lassen.

 

1506-dülmenTierheim Coesfeld, Dülmen – 7. Juni 2015
Ohne Verkaufsstand sind wir noch einmal ins Tierheim gefahren. Der Hilferuf: Wir brauchen einen neuen Hundeauslauf. Während des Tierheimfestes haben wir Fingerabdrücke gegen eine Spende gesammelt um den Zaun zu finanzieren. Mit unserer Fingerprintaktion gingen 308,80 Euro auf das Spendenkonto.

1508-münsterTierfreunde Münster – 30. August 2015
Hitzefrei war nicht, was haben wir gelitten. In der Sonne war es zu warm und wir haben uns zwischendurch mit Kühlpacks erfrischt. Trotz der Hitze war Popcorn der absolute Verkaufsrenner, gefolgt von der treuen Katzengemeinde, die in Minzekissen, Filzbällchen und Katzenangeln investierte. Sommerliche 597,80 Euro gingen an die Tierfreunde.

1510-olfenTierschutzverein Olfen – 04. Oktober 2015
Die Keller leer bekommen für den guten Zweck? Wir haben unsere Einfahrt beschmückt und ordentlich getrödelt. Für den Tierschutzverein Olfen kamen 185 Euro zusammen und unsere Keller waren sichtlich leerer. Der Tierschutzverein konnte das Geld super für ein neues Katzengehege gebrauchen.

1511-gelsenkirchenTierheim Gelsenkirchen – 08.11.2015
Tierheimfeste in Geldenkirchen sind besonders. Wir haben uns mit einem Verkaufsstand unter die vielen Menschen gemischt und fleißig verkauft. Insgesamt sind 549,17 Euro auf das Spendenkonto für ein neues Katzenhaus geflossen. Ein super Ergebnis!

1511-recklinghausen

Tierheim Recklinghausen 21.22.2105
Unseren letzten Stand im Jahr bauten wir im Tierheim Recklinghausen auf. Bei eisigen 4 Grad Celsius gingen unsere Artikel über den Standtresen. Das Tierheimteam hatte leckeren Glühwein und Kinderpunsch zum wärmen bereit, wir steuerten etwas Likörchen bei. Am Ende des Tages gingen 314,64 Euro an das Tierheimteam.

Insgesamt konnten wir verdammt gute 2759,51 Euro ( :yahoo: ) an Tierschutzvereine und Tierheime übergeben. Jetzt können wir mehr als zufrieden in die nächste Saison starten.

Die Winterzeit wird bei uns für neue Ideen und kreatives Werkeln genutzt. Ab und an werden wir hier berichten, was sich bei uns tut. Im nächsten Jahr freuen wir uns dann wieder über euch als fleißige Käufer und Unterstützer. Ihr seid die Besten! :)

Viele Grüße
Martina und Anna

Rumänien Tag 5: der Abschied fällt schwer

Hallo ihr Lieben,

Es geht wieder nach Hause, wir mussten Abschied nehmen. Es ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Am Liebsten wäre ich noch dort geblieben. Man ist gerade in den Prozessen drin, konnten Meli und Sabine etwas an Arbeit abnehmen, kennt schon einige Hunde, hat sein Herz verloren und dann muss man wieder nach Hause. :-(

Mein erster Gang am Tag ging wieder zu Maley. Wir gingen mit ihm und Cat spazieren. Man merkt ihm an, dass mit jedem Spaziergang etwas mehr Last von seinen Schultern fällt. Er muss zunehmen, Muskeln aufbauen, fit werden. Ich hoffe so sehr er schafft das und darf dann in einem Zuhause wohnen. Cat war auch super souverän. Sie machte bei Manu sogar Sitz und fand es so klasse spazieren zu gehen. Auch sie wird fehlen!

Astrid und Sabine ließen Benji und Polka laufen. Ach sie sind so putzig. Polka ist ein richtiges Rabauken-Mädchen und so lustig. Benji kommt angepurzelt wenn man ihn ruft und klatscht. Es werden mal ganz feine erwachsene Hunde aus den beiden. Übrigens gab es feines Essen… mhmjammieee

Im Anschluss gingen Manu und ich noch durch einige Gehege. Zum Beispiel zu Gabriel und seiner Truppe. Gabriel ist wahnsinnig verschmust und freut sich so sehr über Zuneigung. Manu und ich durften beide ganz innig mit ihm Schmusen. Das war sehr schön. Der andere Hund auf den Bildern ist Laurena. Sie wohnt mit ihm zusammen und war zuerst etwas schüchtern. Ganz langsam näherte sie sich meinem Rücken, erschnupperte mich und schwupps, war auch hier der Knoten geplatzt. Eine sehr hübsche Hündin.

Dann gingen wir zu Kin, Filomena und Cahill. Cahill ist sehr verschmust und kommt sofort zum durchkrabbeln. Kin brauchte etwas. Aber irgendwann platzte auch hier der Knoten und wir konnten ihn etwas kraulen und bürsten. So ein lieber Kerl. Filomena fand unsere Leckerchen ganz klasse. Sie wuselte immer mal wieder um uns herum um etwas abzustauben. Wer kann so einem süßen Näschen einen Wunsch abschlagen?

Dann zeigte ich Manu die 6er-Gruppe aus Suceava und schwupps, da war auch der 6. Hund zu sehen. Ich mag diese Gruppe wirklich sehr. Man kann sie so gut beobachten. Es gibt in der Gruppe sehr zutrauliche und verschmuste Tiere, und Neugierige, bei denen der Funken noch überspringen wird. Wenn ein zutrauliches Tier wieder von uns weg geht, wird es von allen beschnuppert. Ebenso wenn wir aufstehen und weg gehen. Der Platz ist dann zum Schnüffeln da. Viele ließen sich schon anfassen. Es ist einfach so schön dort im Gehege, irgendwie entspannend.

Von ein paar Gehegen aus kann man Olga sehen. Olga lebt auf der Müllkippe neben dem Tierheim, gemeinsam mit Hunden und Katzen. Sie lebt in einer Blechhütte, seit 2 Jahren hat sie erst einen kleinen Ofen. Im Winter wird es nachts auch mal -30 Grad. Wir fragen uns, wie sie das ohne den Ofen gemacht hat. Olga lebt davon Plastikflaschen zu sammeln. Hier gibt es darauf keinen Pfand, aber einen Kilopreis für das Plastik. Wenn sie einen Sack voll hat, kann sie sich etwas zu essen kaufen. Sabine und Meli geben immer mal wieder für ihre Hunde etwas Futter, Astrid und Manu haben ihr Katzenfutter gebracht.

Dann ging es wieder spazieren. Diesmal mit Maley, Elli und Gabriel. Eine schöne Runde. Maley war hinterher ganz schön kaputt und hat tief und fest geschlafen. Gabriel fand das Gassi gehen super. Er wuselte und schnüffelte und sprang auch zwischendurch mal ins Feld um alles wahr zu nehmen.

Dann war ich bei Hugsi. Hugsis Lebensgefährtin wurde an diesem Tag an einen rumänischen Mann vermittelt. Ein KFZ-Meschaniker, der mit ihr den Tag verbringen kann. Sie kann ihn auf dem Hof begleiten. Er hat neue Gesellschaft bekommen und war sofort mit Kennenlernen beschäftigt.

miercurea_1381Das hier ist Mavel. Er kam gestern an. Ein Mann hatte ihn gefunden und brachte ihn her. Ein toller Spatz, ganz lieb und verschmust. Er kam oft angelaufen, setzte sich vor mich und guckte mich einfach nur an. Da muss man doch Kuscheln und lieb haben.

miercurea_1388Wir übergaben noch offiziell unsere gesammelten Spenden. 1000 Euro konnten wir übergeben für Kastrationen, Hundehütten und Futter. Meli und Sabine waren ganz schön aus den Socken. Damit haben sie wohl nicht gerechnet. Mit dem Geld können sie hier vor Ort Tolles leisten.

miercurea_1401Zum Abschluss des Tages gingen wir nochmal spazieren, zusammen mit Sabine. Wir befüllten die Futterstellen und genossen die Landschaft und die Gespräche. Immer mehr wurde klar: Das hier wird fehlen! Wir würden sehr gerne länger bleiben.

Auch Benji und Polka konnten wir noch einmal Tschüss sagen. Hier noch ein paar Fotos fürs Herz…

Abschließende Worte?
Ich mag wieder kommen. Vielleicht nächstes Jahr, dann aber auf jeden Fall mit mehr Zeit im Gepäck. Dann freue ich mich auf Meli und Sabine und das wundervolle Projekt hier in Miercurea Ciuc.

Bis bald,
Eure Anna Juliana

Rumänien Tag 4: Von Kastration, Flöhen und anderem Getier

Hallo ihr Lieben,

unser Tag 4 in Rumänien ist um.

miercurea_1450Der Tag begann für uns mit einer traurigen Nachricht. Susa hat es nicht geschafft. Nachdem sie gefressen hatte, waren alle sehr zuversichtlich. Sie fing allerdings nachts an fürchterlich zu weinen. Der Tierarzt stellte leberversagen fest und erlöste sie von ihrem Leid. Run free kleine Susa! Da wo du jetzt bist wirst du ohne Schmerzen und mit vielen Freunden groß.

Wir mussten das alle erstmal verarbeiten. Auch Meli und Sabine. Wer Tiere so herzlich aufnimmt, lässt sie auch herzlich gehen. Aber der Tierheimalltag geht weiter. Alle anderen Hunde brauchen Unterstützung.

Wir gingen den Hunden „Hallo“ sagen. Auch den „4 Weißen“ in Gehege 19 der Zone 3 bei denen ich gestern fotografierte. Wo gestern noch 4 waren, tauchte auf einmal Nummer 5 auf. Ich war gestern eine dreiviertel Stunde zu Besuch, dieser Hund tauchte gestern unter, heute holte er sich seine Streicheleinheiten. Ich berichtete Sabine später davon. Sie sagte es seien sogar 6 Hunde in dem Gehege. Die Hunde kommen übrigens aus Suceava, einem Tierheim in dem mittlerweile Hunde getötet werden. Ca. 2000 Hunde sind dort. Jeden Tag erreichen ca. 50 Hunde diesen Ort. Ich kann nicht in Worte fassen, was ich davon halte. Ich freue mich so sehr, dass diese Hunde hier dort entkommen sind!

Das nächste Gehege ist mit 4 Hunden bewohnt. Wir wurden freundlich und schmusig durch einen gestromten Hund begrüßt. Wir setzten uns hin und wurden dann von einem weiteren Hund vorsichtig erkundet. Ein paar Meter neben uns auf einer Hütte ruhten sich 2 weitere Hunde aus. Wir kuschelten und schenkten den scheueren Hunden ein weiteres positives Erlebnis mit Menschen.

Im nächsten Gehege warteten auch scheuere Exemplare. Wir setzten uns ins Gehege und unterhielten uns einfach. Wir wurden dabei ganz vorsichtig beobachtet und erkundet. Wir belohnten die Hunde fleißig mit Leckerchen. Der dritte Hund im Bunde wollte allerdings nicht teilnehmen. Das ist auch in Ordnung so. Jeder so wie er kann und möchte.

miercurea_0971Auf dem Weg von Gehege zu Gehege wurden wir begleitet von unserem persönlichen „Zollbeamten“, einem schwarzweißen Wuschelhund.

Wir haben ihn liebevoll so getauft, weil er auf dem Platz vor ein paar Gehegen wohnt und bei jedem Gehege, das wir betreten wollten, erst nach einem Hundekeks von der Gehegetür gewichen ist. Streicheleinheiten waren auch willkommen, aber ohne Keks ging nix. Er weiß eben wie es geht.

Ebenso fiel uns noch ein Hund auf, der das ganze Tierheim im Blick hatte. Stolz und voller Würde blickte er von einem Wellblechdach in die Ferne und strahlte eine innige Ruhe aus.

miercurea_0973Zwischen den Zonen ist ein großer Auslauf in dem mehrere Hunde leben. Hier gehen wir öfter durch um zu den Gehegen zu kommen. Einige der Hunde, die uns dort täglich begrüßen, seht ihr hier.

Wir gingen in Zone 1 um weitere Hunde zu besuchen, bei denen ich gestern fotografieren war. Ich hatte nicht von jedem Hund ausreichend Bilder machen können. Sabine (nicht verwechseln, gemeint ist die Sabine, die mit uns eingereist ist) half mir nun dabei. „Fledermausohr“ heißt übrigens Petrocelli, „Kuscheltier“ ist in Wirklichkeit Kapatana und die tolle Huskyhündin heißt Sanga. Endlich waren genug Hände für alle zum Kuscheln da.

Ähnliches erlebten wir im Gehege bei Bonnie, der dunklen Hündin, die sich über Menschen so wahnsinnig freut. Sabine räumte ein bisschen das Gehege auf. Bonnie freute sich ihres Lebens, der kleine Ruby war auch besser drauf und die kleine schwarze Hündin bekam ich auch aufs Foto. Und der kleine Stromerwelpe mit Milchbart hat auch genug Kuschelei bekommen.

In einem Gehege durften wir zwei bezaubernde Hunde kennenlernen. Beide wunderschön und super verschmust. Der Eine schön gezeichnet mit Wuschelfell, der Andere im Labbykopf mit einem Blick zum Dahinschmelzen. Wir schmusten auch hier eine ganze Weile. Als wir raus gingen blieb auch dort ein Stück Herz im Gehege zurück.

Eine der Platzhündinnen konnten wir etwas Bürsten. Ihr gefiel das so gut. Sie kam zum Striegeln und wenn man die Bürste von ihren Haaren entfernte rannte sie wie eine Irre weg und kam hinterher wieder zum weiter bürsten.

miercurea_1065Die Ruhe wurde allerdings durch einen Hundefänger gestört. Zuvor holte er sich noch seine Box aus dem Tierheim. Sabine (die Sabine aus dem Tierheim) machte ihm unmissverständlich klar, dass er schon mehr als das Doppelte an Hunden brachte als für diesen Monat abgemacht war und dass das Tierheim voll sei. Kein Hund passt mehr, es geht nicht. Er fuhr los und kam wieder. In seiner Box eine Hündin, die er mit seinem Betäubungsgewehr fing. Man muss dazu sagen, dass die Hundefänger rund 25 Euro bekommen. Davon kann man hier mit 4 Leuten im Restaurant ausreichend Essen und Trinken. Er verdient damit eine Menge und hat ein sehr großes Interesse daran viele Hunde zu finden und ins Tierheim zu bringen.

Wir setzten uns mit den zwei kleinen Welpen Benji (der Welpe der an unserem ersten Tag gebracht wurde) und Polka (der Welpe vom zweiten Tag) ins Gras uns ließen sie etwas frische Luft schnappen. Wir wollten das Benji etwas isst. Er machte Sorgen, weil er nicht so viel fraß. Allerdings konnten auch wir Benji nicht zum Futtern überreden. Er war müde und wollte seine Ruhe. Polka hingegen rockte den Platz, er riss an Pflanzen, rannte umher und freute sich über all die Zuneigung und Aufmerksamkeit. So ein süßer Fratz! Api, der Tierarzt guckte später nach Benji und bemerkte, dass er wohl einen schmerzigen Nacken hat. Er gab ihm etwas, so dass er abends auch ausreichend aß und wieder fröhlich spielte.

Ein Spaziergang stand noch an. Maley durfte wieder eine Runde gehen. Er hatte die letzten Tage nicht gemacht und die Bewegung tat ihm gut. Mit dabei war diesmal Elli, eine kleine lustige Hündin, die auch gerne plantscht. Maley wusste übrigens noch genau an welcher Stelle er gestern Leckerchen bekam und guckte mich dann erwartungsvoll an. Er muss erstmal Muskeln aufbauen der arme Kerl, an ihm ist nichts dran. Man fragt sich dann schon, wie er so gelebt haben muss. Gut jedenfalls, dass er hier ist und gut gepäppelt wird. Jedenfalls freuten wir uns jubelnd über 3 Würste, die er am Ende des Spaziergangs hinterließ.

miercurea_1129Und dann… mein Traum. Ich durfte bei einer Kastration zugucken. Da regelmäßig Hunde unter das Kastrationsmesser müssen, ist unser Spendengeld hier sehr gut angelegt. Die Hündin hier, hatte zusätzlich noch einen Mamatumor. Sie kam am Tag zuvor und sollte wegen dem Tumor sofort operiert werden. Ihr seht den Tumor auch auf den Bildern, nur gut, dass sie ihn los ist. Die Hündin war zusätzlich noch stark verfilzt. Astrid kümmerte sich um die Hündin nach der Op und befreite sie von dem Filzmantel während sie noch schlief. Sie blieb dann bis zum Aufwachen neben ihr sitzen, mit Streicheleinheiten natürlich.

Die gefangene Hündin vom Mittag schlief noch den halben Tag. Sabine sagte, die Hunde werden manchmal mit Betäubungsmitteln überdosiert. Die Fänger können nicht richtig abschätzen, wieviel Mittel sie wirklich brauchen. Die Hündin hatte wohl ein Zuhause, aber kein wirklich Gutes. Ihr Magen war gut gefüllt (das brach sie nämlich wegen der Betäubung noch alles aus). Ihr Hals ist ganz kahl, wahrscheinlich gescheuert von einem Halsband und durch Demodexmilben verschlimmert. Den Rest des Tages kümmerte ich mich um sie. Ich bürstete ihr die Flöhe und Milben aus dem Fell (es waren Hunderte), redete mit ihr, streichelte ihr den Kopf als sie wach wurde. Irgendwann stand sie dann auf und Sabine und Meli brachten sie in ihr Gehege. Als sie da so stand wurde ihr massiges Gewicht deutlich. Sie wiegt mindestens das Doppelte von dem was sie sollte. Wir haben der dicken Hummel dann den Namen Bumblebee gegeben. Zu uns war sie sehr lieb. Jetzt darf sie erstmal gesund werden.

Ich habe übrigens noch Fotos von neuen Gehegen gemacht. Ein Teil unserer gespendeten Hütten wird hier Unterschlupf finden. Es kann gar nicht mehr so lange dauern, dann dürfen dort Hunde einziehen.

Den Abschluss des Abends verbrachten wir bei unserem Stammlokal San Gennaro zusammen mit Sabine. Bei Pizza, Pasta, und Co. sprachen wir viel über ehemalige Miercurea-Hunde, die bereits in einem neuen Zuhause wohnen. Bilder wurden herum gezeigt, Geschichten erzählt. Das streichelt die Seele.

miercurea_0930

Wenn man die Tage hier zusammenfasst, ist man irgendwie fassungslos wieviel man an einem Tag hier so erlebt. Sabine und Meli geht es hier jeden Tag so. Mal sehen was Tag 5 so bringt. Innerlich hoffe ich auf einen ruhigen Tag. Vor allem für Sabine und Meli.

Bis Bald,
Eure Anna Juliana

Rumänien Tag 3: Bürsten, Knuddeln, Fotografieren

Hallo ihr Lieben,

Tag 3 liegt hinter uns. Es war aufregend.

Zunächst gingen wir mit der tollen Cat spazieren. Auf dem Weg konnten wir Futterstellen für Streuner befüllen und Sabine und Meli somit schon einen Arbeitsschritt an dem Tag abnehmen. Cat machte das alles ganz großartig. Sie ging ganz fein, wir waren begeistert.

Sabine legte uns dann noch einen Kandidaten fürs Spazieren ans Herz. Ich habe den Namen leider vergessen (Es ist auch wirklich schwierig alles zu behalten bei so vielen Hunden). Er muss sich noch ans Tierheim gewöhnen. In seinem Gehege war er eher zurückgezogen und lustlos. Als er angeleint war, war das allerdings ganz anders. Draußen vorm Tierheim hat er sich erstmal ausgiebig gestreckt und gereckt und geschnauft. Und dann gings los. Beim Spazieren gehen gab es zwischendurch Leckerchen und Streicheleinheiten, ganz viel Liebe eben.

Mit Tjala haben wir Geschirr-Training gemacht. Zuvor reagierte sie beim Geschirr meist ängstlich und fand es nicht so toll. Nach anfänglichem „Ich bewege mich mit dem Ding kein bisschen“ lief sie irgendwann ganz normal und fröhlich. Ist eben doch nicht so schlimm, so ein Geschirr. Tjala ist sowieso eine ganz liebevolle, verschmuste und menschenbezogene Hündin. Futter ist übrigens ihr Lieblingshobby, Liebe geht eben auch über den Magen :-)miercurea_125218Emerica sollte auch ans Geschirr gewöhnt werden. So eine hübsche Hündin. Sie lässt sich überall bekrabbeln und beschmusen. Was das Geschirr angeht, dauert es noch ein bisschen. Immerhin nimmt sie schon durch das Geschirr Leckerchen an. Wir versuchen an Tag 4 unser Glück nochmal. miercurea_0681

Wir waren zu Besuch bei Desiree und Ore. Kuscheln, Spielen, und Bürsten. Desiree hat sich neben mir auf den Boden gelegt und genoss das Bürsten in vollsten Zügen. Ich habe ihr Fell gefühlt halbiert, wärend der lustige Ore ihre Haare klaute und in sein Versteck brachte („Meeeiiiin Schaaaaatz“).

Dann sollte ich von ein paar Hunden Fotos machen für die Internetseite. Angefangen mit den Welpen von Dackeldame Giuseppina. 6 Welpen hat die kleine, bezaubernde Dame. Alle zuckersüß, aber seht einfach selbst:

Das nächste Gehege beherbergte vier Hunde. Alle sehr lieb und verspielt. Ich durfte hier viel Neugierde erleben, viele Spielaufforderungen, viel Kuscheln und ganz viel Freude. Allerdings konnte ich mir bei den nächsten Gehegen gar keine Namen mehr einprägen, da waren meine Kapazitäten aufgebraucht. Bis auf Einen, aber den verrate ich euch zum Schluss.

Mein nächster Besuch sollte einem Husky gelten. Mit ihm zusammen lebten „Fledermausohr“ und „Kuscheltier“. Fledermausohr wich mir nicht mehr von der Stelle. Liebevoll stemmte er immer wieder seine Beine in meinen Bauch, damit ich ihn ja nicht vergesse. Wenn ich ihn dann streichelte, schmiss er sich auf den Boden zum Bauch kraulen. Wenn man mit ihm sprach, streckte er seine putzigen Ohren in die Luft. Kuschelbär wollte auch die ganze Zeit gekrabbelt werden. Am liebsten am Latz. Und der Husky? Ich hätte 8 Hände zum Kuscheln gebraucht in diesem Gehege. Er ist auch verschmust, neugierig und wunderhübsch.

Mein letztes Fotogehege war das wuseligste. Warum? Wegen Bonnie, einem Namen den ich so schnell nicht mehr vergessen kann. Dieser Hund (der größere Schwarze auf den Bildern) miercurea_0913wäre am Liebsten in mich hinein gekrochen. Einmal Bewegen und Bonnie freute sich mindestens genauso, wie wenn es die erste Begegnung gewesen wär. So viel Freude auf vier Beinen… Unglaublich. Daneben lebte noch eine kleinere dunkle Hündin (ich hatte allerdings kaum Chance sie zu fotografieren), ein Welpe (so süß gestromt mit Milchbart) und ein kleiner, putziger Kerl, der allerdings nicht so gut drauf war. Er wurde vor ein paar Tagen kastriert und das war ihm, glaube ich, etwas zu wuselig. Meli hat sich noch etwas zu ihm gesetzt und ihn bekrault. Das gefiel ihm gut.

Susa ging es morgens schlechter. Die Hoffnung sank wieder, bis mittags. Da schlabberte sie etwas püriertes Huhn. Sabine trug sie wieder in die Sonne. Kraft tanken. Wir denken viel an sie und hoffen sehr, dass sie es schafft.

miercurea_0677Über den Tag kamen zwei Hunde neu dazu. Ein kleiner getupfter Welpe wurde gefunden und lebt jetzt mit dem Mülltonnenbaby von gestern zusammen. Das Mülltonnenbaby frisst noch nicht eigenständig und bekommt von Sabine und Meli Unterstützung. Eigentlich ist es ganz gut, dass er jetzt einen Kumpel hat. Die Nacht hat er wohl mit einem Teddybären gekuschelt. Außerdem kam noch eine Hündin mit Mamatumor. Sie wird in Tag 4 wahrscheinlich operiert: Tumor weg und Kastration stehen an.

Ich habe Sabine heute gefragt, ob es für sie auch so ein aufregender Tag war. Ich empfand es als Tag mit vielen Ereignissen. Sie sagte, es wäre verhältnismäßig ruhig. Meine Bewunderung für Meli und Sabine wächst immer mehr. Was die beiden stemmen ist so unbegreiflich groß.

Bis bald!
Eure Anna Juliana