Sardinien, ein Rifugio und respekTiere e.V.

Die Urlaubssaison ist da! Kann man eigentlich auch im Urlaub etwas für den Tierschutz tun? Ja, man kann! Wir (AnnaJuliana und Tim) waren auf Sardinien. Eine gute Möglichkeit ein bisschen Auslandstierschutz zu unterstützen und auch unter die Lupe zu nehmen.

Netz_4764Schnell war ein passender Verein gefunden: respekTiere e.V.. Der Verein kümmert sich um hilfsbedürftige Tiere auf Sardinien und in Deutschland. Es gibt unter anderem betreute Katzenkolonien auf der Urlaubsinsel und ein Projekt zur Hilfe von Bauernhofkatzen in der Oberpfalz. respekTiere arbeitet auch sehr eng mit sardischen Tierschutzvereinen zusammen, z.B. mit der Lida in Olbia und verschiedenen, privaten Tierschützern in der Gallura. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem finanziellen, organisatorischen und moralischen Support des Schwestervereins Arca Sarda, sowie dem gemeinsam geführten Rifugio in Santa Teresa.  Wir sind hingefahren und haben euch viele Eindrücke mitgebracht.

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Schmusekater

Der erste Eindruck: herzlich, bunt, arbeitsintensiv, aber fröhlich. Am Tor wurden wir von ein paar Hunden begrüßt. Gefolgt von Tobias (Vorstandsmitglied von Respektiere) der seinen Urlaub für die direkte Hilfe vor Ort nutzt und uns in seiner Arbeitspause umher führte. Jeder Mitarbeiter lief mit einem kleinen Lächeln von Tier zu Tier, Schmuseeinheiten zwischen den Arbeitsschritten durften nie fehlen. Alles war sehr sauber und gut geführt.

Einige Hunde liefen an den Gehegezäunen vorbei und pressten ihre Nase in unsere Richtung. Jedes der großzügigen Gehege hat eine schön bemalte und gepflegte Holzhütte als Schattenplatz, Futterstelle und Rückzugsort. Das macht diesen Ort sympatisch. Die Konzeption des Rifugio sieht getrennte und jeweils artgerecht gestaltete Gehege für Hunde und Katzen vor. Leider erfordert es die Platznot teilweise, Katzengehege für die Hunde frei zu halten, was natürlich den eigentlich benötigten Platz für die Katzen entsprechend reduziert. Für die Hunde gibt es darüber hinaus noch riesige Auslaufflächen.

An Tieren war von Katz‘ bis Hund‘, groß bis klein, alt bis jung, gesund bis pflegebedürftig alles im Rifugium vertreten. Ein paar Tiere möchten wir hier noch direkt vorstellen.

Die Welpen LolitaLoco und Ludi waren herrenlos und warten nun im Rifugio auf ein schönes Zuhause. Von den verspielten Fellnasen bekamen wir liebevolle Schlabberküsse geschenkt und waren hin und weg.

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Isotta

Isotta wartet auch noch auf ein neues Reich. Sie kam zusammen mit ihrem Sohn ins Rifugium, der allerdings schon seine Menschen von sich begeistern konnte. Jetzt muss ihr Glück auch noch kommen.

Isotta ist ca. 40 cm groß, lebensfroh und freundlich. Uns hat sie mit ihrem lustigen Wesen sofort überzeugt und wir drücken ihr fest die Daumen.

Hier noch ein paar Eindrücke der weiteren Hunde:

Bei den Katzen fanden wir wahnsinnig viele Kitten und Jungkatzen vor. Während ich mich mit meiner Kamera im Jungkatzengehege auf die Lauer lag, saß ein weißer Jungkater auf meinem Kopf und kaute zärtlich in meinen Haaren. Von so viel Katzenliebe waren wir überwältigt. Jede Jungkatze einzeln vorzustellen wäre zu viel. Hier seht ihr die gerade zu vermittelnden Schnurrbündel.

Einen Orden hätte diese schwarze Katzenschönheit verdient. Acht Kitten zieht sie gerade auf und kämpft um jedes wie eine Löwin. Das ist schon harte Arbeit, was sicher jede Mutter unter den Lesern verstehen wird. Ein großer wuseliger Fellhaufen stellte in dem Gehege nur Blödsinn an um dann für die Futterbar die halbe Mama unter sich zu begraben.

Dann gibt es noch ein ganz bezauberndes Schmuckstück im Rifugium: Die zwei Katzenparks für die Katzen, die im Rifugium bleiben. Weite grün bewachsene Flächen in denen sich hier und da immer mal wieder ein Schutzhaus befindet. Und zwischendrin: Landschildkröten, die auf Sardinien beheimatet sind und hier ihre „Zelte aufgeschlagen“ haben.

Wie liebevoll die Mitarbeiter den Tieren gegenüber sind, konnten wir selbst erleben. Vor dem Büro lag der Rottweiler Ben in einem Hundebett. Schon vom weitem war klar, dass es seine letzten Stunden waren. Er atmete schwer, sein Kopf wurde mit weichen Kissen gestützt und zum Aufstehen fehlte ihm jede Kraft. Er fand seine guten Jahre im Rifugium, durfte als ehemaliger Kettenhund noch einmal so richtig aufblühen und Liebe erfahren. Und auch auf seinem letzten Weg, wurde er nicht allein gelassen. Alle paar Momente saß einer seiner Freunde bei ihm, bewässterte den Mund, streichelte, beruhigte. Irgendwann nachdem wir gingen, besuchte ihn dann sein Tierarzt und begleitete ihn mit all seinen anwesenden Freunden das letzte Stück. Run Free, Ben! :-(

Netz_4751Wir finden respekTiere unterstützenswert und unterstützen kann man auch aus Deutschland. Man kann Geld spenden, oder im Internet Futter bestellen und direkt ins Rifugium liefern lassen. Und sowieso: Es werden immer Aktive Helfer und Pflegestellen gesucht.

Im nächsten Bericht könnt ihr uns ein bisschen bei unserer Flugpatenschaft für respekTiere begleiten.

Bis dahin sonnt euch schön,
Eure AnnaJuliana

 

 

 

 

 

2 Replies to “Sardinien, ein Rifugio und respekTiere e.V.”

  1. Sitze im Wartezimmer beim Arzt und lese hier diesen berührenden Eintrag. Bei Ben kämpfte ich gegen die Tränen an! Sehr bewegend das alles …

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