Adventskalender: Ein ehemaliges Laborkaninchen erzählt

Das ehemalige Laborkaninchen Lisbeth erzählt… :mail:

„Für mich ging dieses Jahr ein ganz tolles Türchen auf…..
Aber erzählen wir von vorne. Ich bin Lisbeth und wurde vor fast einem Jahr in einem Versuchslabor geboren. Zum Glück hat man mit mir nicht so schlimme Tests gemacht. So hat sich das Labor entschieden, dass ich nach den Tests in die Freiheit entlassen werde – sofern sich denn jemand für mich interessiert.

alle LaborisWieder hatte ich Glück, denn es gibt eine engagierte Truppe, die Kaninchen wie mich aus dem Labor aufnimmt und für uns ein schönes Zuhause sucht. Am 14.11.2015 war es dann soweit und die Laborausgangstür öffnete sich. Es war wahnsinnig aufregend. Wir waren zu acht: Alles weiße Neuseeländerinnen.

Damit man uns auseinanderhalten konnte, bekamen wir erst einmal jeder Lebensmittelfarbe-Punkte aufs Fell, ich hatte zwei Rote.

3 Laboris nach FreilassungErstmals durfte ich an anderen Kaninchen schnuppern, konnte rumhoppeln und überall lag was zu essen, das ich nicht kannte. Die Menschen redeten von Dill, Petersilie, Möhrengrün, Sellerie, Möhren, Apfel usw. – keine Ahnung, ich werde mal vorsichtig riechen. Von den vielen Eindrücken waren wir alle ganz schnell müüüüde.

Damit die Hilfe für die Laborkaninchen funktioniert, gibt es im Hintergrund zusätzlich einige Pflegestellen, die uns bis zur Vermittlung beherbergen.

Also zog ich nach ein paar Tagen auf eine Pflegestelle. Meine Pflegemama war ganz begeistert von mir, weil ich so lieb war und so gern gekuschelt habe. Nur ich fühlte mich etwas einsam, denn meine Artgenossen waren nicht mitgekommen.

Was ich nicht wusste, war, dass sich schon Kaninchenbesitzer gemeldet hatten, die mich als 3. Kaninchen in freier Wohnungshaltung aufnehmen wollten und ich nur kurz allein war.

Lisbeth_7454Im endgültigen Zuhause war ich dann völlig überrascht: Mich gibt es ja noch in viel kleiner und bunt gemustert – und das ist keine Lebensmittelfarbe :yahoo: .

Lisbeth kuschelt1Die sehen ja witzig aus. So richtig für voll habe ich sie am ersten Tag nicht genommen und wollte gleich mal Chefin sein. Schnell hatten wir uns zusammengerauft und die Kleinen haben entdeckt, dass ich so groß bin, dass man sich fast unter mir verstecken kann :good: .

Ich verabschiede mich mit vielen glücklichen Grüßen aus meinem neuen Riesenzuhause und habe noch eine Bitte an Euch Leser:

Wenn Ihr oder Bekannte von Euch ein (oder mehrere) Kaninchen für eine schöne geräumige Haltung sucht, dann denkt doch bitte mal an meine Kollegen im Labor. Denn die kommen nur frei, wenn die Labori-Helfer die Tiere auch immer wieder weitervermitteln können. Schaut doch einfach mal auf diese Website oder bei facebook unter „Ein Herz für Laborkaninchen“.Lisbeth kuschelt2Das ganze Jahr über geben verschiedene Labore Tiere in ganz Deutschland frei. Daher suchen auch immer wieder Ex-Laboris ein neues Zuhause. Ich hoffe, dass noch viel mehr meiner Laborkollegen eine neue Chance bekommen.

Viele Grüße
Eure Lisbeth“

 

Adventskalender: Ein Besuch im Lobo Park

Die Tür Nummer 11 geht auf und sie heult…

Wir haben dieses Jahr unseren Urlaub in Andalusien verbracht und einen ganz besonderen Ort besucht: Den Lobo Park in Antequera. Dort leben 4 Wolfsarten in riesigen Gehegen auf insgesamt 400.000 Quadratmetern.Lobopark_5361Das eigentliche Ziel des Parks: Wölfe möglichst mit natürlichen Verhaltensweisen zu beobachten. Deswegen hatten nur die beiden Gründer des Parks (Daniel Weigend und Alexandra Stieber) direkten Kontakt zu den Wölfen. Wer den Park besucht, kann nur in begleiteten Führungen durch den Park gehen um die Wölfe nicht zu stören. Die Touren finden 4 Mal am Tag statt.

Lobopark_5475Wir sind hingefahren und haben an einer Tour teilgenommen. Zuerst haben wir den Nicht-Wölfischen-Bereich besichtigt. Dort leben zum größten Teil gerettete und adoptierte Tiere, die in dem Park ein neues Zuhause gefunden haben. Schweine, Ziegen, Füchse, und Co. leben hier. Hier warten viele Lebensgeschichten, die es definitiv wert sind gehört zu werden. Wir haben uns sofort in ein Hängebauchschwein verliebt, dass sein Leben zuvor in einer kleinen Wohnung verbrachte.

Dann ging es zu den Wölfen. Zuerst begegneten wir Hudson, einem Timberwolf aus dem Zoo Amsterdam. Er ist in den Lobo Park gezogen um bald mit Nukka zusammen ein Rudel zu bilden. Nukka ist eine Alaska Tundra Wölfin, eine der wenigen lebenden Wölfinnen ihrer Spezies. Die Alaska Tundra Wölfe sind vom Aussterben bedroht. Es wurde kein weiterer Alaska Tundra Wolf für sie gefunden, also wird Hudson bald ihr Partner. Wir drücken die Daumen für eine erfolgreiche Zusammenführung.

Dann wartete auf uns ein 5-Köpfiges Rudel europäischer Wölfe. Die Führung ging übrigens vorbei an Aussichtspunkten. Die Wölfe sind diese Führungen gewöhnt und warten an diesen Stellen auf ein paar Leckereien, die dann von den Parkmitarbeitern über den Zaun geworfen werden. Eine schöne Lösung um Besuchergruppen zu ermöglichen und dennoch einen großzügigen, natürlichen Lebensraum zu gewährleisten.

Das letzte Rudel auf unserer Tour waren die iberischen Wölfe. Ansässig vor allem in Spanien und Portugal sind sie eine Unterart der europäischen Wölfe. Zwölf Rudelmitglieder zeigten vor unseren Augen Gemeinschaft, aber auch kleinere Streitigkeiten. Es war sehr beeindruckend das Verhalten untereinander zu beobachten.

Wie wunderschön Wölfe sind! Wie wunderschön dieser Ort ist!
Wir sind froh dort gewesen zu sein. Ein aus unserer Sicht tiergerechter Ort, an  dem man viel über eine beeindruckende Tierart lernen kann. Wer mal in der Nähe ist, sollte mal einen Abstecher machen ;-)

Adventskalender: Fünf Vorurteile über Landschildkröten

Advent, Advent, die Schildkröte rennt.
Für euch warten hinter dem 9. Türchen Antworten auf fünf Vorurteile über Landschildkröten.

Netz_03631. „Schildkröten essen Tomaten.“

Sie essen es, aber es ist ungesund. Schlechte Ernährung kann zu schweren Erkrankungen der Schildkröte führen. Daher sollten Wildkräuter (z.B. Löwenzahn und Breitwegerich) „auf den Teller“. Die Schildkrötenauffangstation Dorsten bietet übrigens jährlich Kräuterrundgänge für eine ausgewogene Schildkrötenernährung an.

Außerdem gehören europäische Landschildkröten nicht ins Terrarium oder den Wohnzimmerboden. Die Tiere benötigen Temperaturveränderungen, Sonne und Schatten. Ein Außengehege mit einem Frühbeet und mit einem beheizbaren Schlafhaus ist optimal.

Netz_03592. „Schildkröten werden steinalt.“

Ja, solange man die Tiere artgerecht hält. Griechische Landschildkröten können über 100 Jahre alt werden. In ihrem natürlichen Lebensraum werden Schildkröten meist nicht mehr „steinalt“. Alle europäischen Landschildkröten sind vom Aussterben bedroht und daher geschützt. Jede Schildkröte braucht entsprechende Papiere (Cites) und muss der zuständigen Behörde gemeldet werden.

Netz_013033. „Schildkröten sind einfach und robust.“

Schildkröten können nur nicht sagen, was ihnen nicht gut tut. Wusstet ihr, dass Schildkröten Berührungen auf dem Panzer fühlen? Oder das Schildkröten gestresst sind, wenn man sie hoch hebt? In der Natur werden die Tiere nur berührt oder hoch gehoben, wenn ein Fressfeind sie ergreift. Anfassen also nur wenn es absolut notwendig ist! Denn Stress ist nicht gut, für niemanden, auch nicht für Schildkröten.

Netz_100004. „Schildkröten sind gesellig.“

Bedingt. Zwei Männchen werden sich wahrscheinlich nicht verstehen. Und lebt ein ausgewachsenes Männchen mit einem ausgewachsenen Weibchen zusammen, könnte sein Fortpflanzungstrieb das Weibchen stark stressen. Eine Gruppenhaltung geht nur in passender Geschlechterkombi.

Das Geschlecht einer Schildkröte erkennt man erst mit ein paar Lebensjahren. Ein Risiko wenn man sich mehrere Jungtiere anschafft. Tipp: Wer Schildkröten anschaffen mag, kann sich an eine Auffangstation wenden. Hier bekommt man auch ältere Tiere (die ja trotzdem noch ewig leben…) und tut dabei etwas Gutes.

Netz_08485. „Schildkröten überwintern im Keller.“

Europäische Landschildkröten brauchen die Überwinterung. Sie „schlafen“ einige Monate und benötigen dabei Temperaturen zwischen 4-6°C. Die meisten Keller werden nicht so kalt. Schildkröten überwintert man z.B. im Kühlschrank in einer Kiste feuchter Erde. Es gibt auch kontrollierte Überwinterungen im Garten. Hier gibt es auch verschiedene Anleitungen und Tipps im Netz.

 

Adventskalender: Basteltipp Tierbett

Heute öffnen wir das 6. Türchen: Nikolaus! Und es geht bei uns nicht um alte Stiefel, sondern um alte Pullis und einen Basteltipp für eure Vierbeiner. Auf geht´s, wir nähen ein Tierbettchen.

Tierbett_DIY_8Was ihr braucht:

einen alten Pullover (euer Liebling sollte auf der Bauchfläche schlafen können)
ein Kissen (muss die Bauchfläche füllen
weiteres Füllmaterial
Nadel
Garn
Schere

Ihr nehmt euren Pullover und steckt das Kissen in die Bauchfläche. Wenn das Kissen gut passt, klopft alles schonmal passend.

Dann geht es an die Füllung der Ärmel. Stopft euer Füllmaterial gleichmäßig in die Ärmel und setzt auch Füllung auf den Schulterbereich des Pullovers, so dass sich ein schön gefüllter Ring um die Bauchfläche bildet. Die Ärmel ineinander stecken und damit einen Ärmelkreis bilden.

Tipp: In einem großen schwedischen Möbelhaus gibt es sehr günstige Decken und Kissen in der Bettenabteilung. Ich habe die Decke verwendet und in Streifen geschnitten, so konnte ich sie gleichmäßug und in einem Stück durch die Ärmel ziehen.

Ihr seid bereit für einen ersten Sichttest: Seid ihr zufrieden? Dann schnappt euch nun eure Nadel und euer Garn.

Ich habe zuerst an drei Stellen die Füllung im Schulterbereich etwas festgenäht, damit auf Dauer die Füllung auch da bleibt wo sie hin soll. Dann alles nach und nach zugenäht: Die Ärmel, der Bauchbereich und der Halsbereich. Dann könnt ihr noch die Ärmelwurst an manchen stellen auf den Bauchbereich nähen.

Tierbett_DIY_7

Fertig!
Jetzt können Katze, Hund, Kaninchen, Frettchen (und wer euch sonst noch einfällt) kommen und bequem schlummern.

Einen schönen 2. Advent und Nikolaustag wünschen wir euch!
Euer Tierheimlädchenteam

Adventskalender: Scheunenzauber im Tierheim Wipperfürth

Mit dem dritten Türchen gibt es einen Festbericht: Wir waren beim Scheunenzauber des Tierheim Wipperfürth. Am 22.11. waren wir vor Ort und haben zum ersten Mal das Tierheim gesehen.

Netz_6196Schon die Fahrt zum Tierheim durch das bergische Land über Hügel und Täler war ein Erlebnis. Das Tierheim selbst ist ein ehemaliger Bauernhof. Auf dem nächsten Bild sehr ihr das Tierheim. Im Erdgeschoss sind Hunde untergebracht, angrenzend befindet sich ein Auslauf. In der ersten Etage sind Katzen untergebracht. Rechts könnt ihr eine Art Wintergarten für Katzen sehen. Sieht auf jeden Fall sehr katzengerecht und beqem aus.

Netz_6199Der Scheunenzauber startete natürlich in einer Scheune, in der sonst die Schweine (Das Tierheim beherbergt auch Nutztiere) untergebracht sind. Das Fest war mit viel Herz gestaltet, das merkte man sofort. Es gab wunderschöne Dinge zugunsten des Tierheims zu kaufen. Wir hatten uns ein Adventsgesteck ausgeguckt, aber den Fehler gemacht, es nicht sofort zu reservieren. RuckiZucki war Tisch nach Tisch leer gefegt. Es waren aber auch so schöne Gestecke, man kann es nicht verübeln.

 

Traurigkeit gabs trotzdem nicht. Passend zur Jahreszeit habe ich mich mit Handschuhen vom dem Häkel- / und Strickstand ausgestattet. Und es gab natürlich auch Leckeres auf die Gabel. Und zwar kein Fleisch, denn darauf wird während des Festes verzichtet. Es gab Käsespätzle, Crepes, verschiedene Kuchen und Torten, Heißgetränke. Einfach toll und natürlich auch sehr lecker.

Übrigens konnte man den einen oder anderen entspannten Vierbeiner entdecken.
Wir fanden es sehr gemütlich in Wipperfürth. Solltet ihr in der  Nähe wohnen: Behaltet das Tierheim und seine Feste mal im Auge. Es kann sich auf jeden Fall lohnen.

Netz_6198Wenn es passt, komen wir wieder, liebes Tierheim Wipperfürth!
Bis bald,
Euer Tierheimlädchenteam

 

 

Unser Festrückblick 2015

Das Jahr ist zwar noch nicht vorbei, aber unsere Stand-Saison ist rum. Samstag war unser letzter Verkaufsstand für dieses Jahr im Tierheim Recklinghausen. Habt ihr Lust auf einen Jahresrückblick?

1504-münsterKatzenhilfe Münster – 11. April 2015
Bei der Staudenbörse der Katzenhilfe Münster waren wir mit einem Stand vertreten und hatten viel zu tun. Unser absoluter Verkaufsrenner war das Popcorn. Sogar Kinder vom benachbarten Spielplatz folgten dem süßen Geruch. Stolze 456,20 Euro gingen am Ende des Tages an die glückliche Katzenhilfe.

1504-dülmenTierheim Coesfeld, Dülmen – 26 April 2015
Auf dem Kreativmarkt des Tierheims haben unsere Katzenminzekissen mit den Tierheimeigenen Baldrianmäusen um die Wette gestunken. Die Kundschaft blieb trotzdem nicht aus. Zwischen schönem Trödel und fleißig gebastelten Werken konnten wir 347,90 Euro im Tierheim lassen.

 

1506-dülmenTierheim Coesfeld, Dülmen – 7. Juni 2015
Ohne Verkaufsstand sind wir noch einmal ins Tierheim gefahren. Der Hilferuf: Wir brauchen einen neuen Hundeauslauf. Während des Tierheimfestes haben wir Fingerabdrücke gegen eine Spende gesammelt um den Zaun zu finanzieren. Mit unserer Fingerprintaktion gingen 308,80 Euro auf das Spendenkonto.

1508-münsterTierfreunde Münster – 30. August 2015
Hitzefrei war nicht, was haben wir gelitten. In der Sonne war es zu warm und wir haben uns zwischendurch mit Kühlpacks erfrischt. Trotz der Hitze war Popcorn der absolute Verkaufsrenner, gefolgt von der treuen Katzengemeinde, die in Minzekissen, Filzbällchen und Katzenangeln investierte. Sommerliche 597,80 Euro gingen an die Tierfreunde.

1510-olfenTierschutzverein Olfen – 04. Oktober 2015
Die Keller leer bekommen für den guten Zweck? Wir haben unsere Einfahrt beschmückt und ordentlich getrödelt. Für den Tierschutzverein Olfen kamen 185 Euro zusammen und unsere Keller waren sichtlich leerer. Der Tierschutzverein konnte das Geld super für ein neues Katzengehege gebrauchen.

1511-gelsenkirchenTierheim Gelsenkirchen – 08.11.2015
Tierheimfeste in Geldenkirchen sind besonders. Wir haben uns mit einem Verkaufsstand unter die vielen Menschen gemischt und fleißig verkauft. Insgesamt sind 549,17 Euro auf das Spendenkonto für ein neues Katzenhaus geflossen. Ein super Ergebnis!

1511-recklinghausen

Tierheim Recklinghausen 21.22.2105
Unseren letzten Stand im Jahr bauten wir im Tierheim Recklinghausen auf. Bei eisigen 4 Grad Celsius gingen unsere Artikel über den Standtresen. Das Tierheimteam hatte leckeren Glühwein und Kinderpunsch zum wärmen bereit, wir steuerten etwas Likörchen bei. Am Ende des Tages gingen 314,64 Euro an das Tierheimteam.

Insgesamt konnten wir verdammt gute 2759,51 Euro ( :yahoo: ) an Tierschutzvereine und Tierheime übergeben. Jetzt können wir mehr als zufrieden in die nächste Saison starten.

Die Winterzeit wird bei uns für neue Ideen und kreatives Werkeln genutzt. Ab und an werden wir hier berichten, was sich bei uns tut. Im nächsten Jahr freuen wir uns dann wieder über euch als fleißige Käufer und Unterstützer. Ihr seid die Besten! :)

Viele Grüße
Martina und Anna

Rumänien Tag 5: der Abschied fällt schwer

Hallo ihr Lieben,

Es geht wieder nach Hause, wir mussten Abschied nehmen. Es ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Am Liebsten wäre ich noch dort geblieben. Man ist gerade in den Prozessen drin, konnten Meli und Sabine etwas an Arbeit abnehmen, kennt schon einige Hunde, hat sein Herz verloren und dann muss man wieder nach Hause. :-(

Mein erster Gang am Tag ging wieder zu Maley. Wir gingen mit ihm und Cat spazieren. Man merkt ihm an, dass mit jedem Spaziergang etwas mehr Last von seinen Schultern fällt. Er muss zunehmen, Muskeln aufbauen, fit werden. Ich hoffe so sehr er schafft das und darf dann in einem Zuhause wohnen. Cat war auch super souverän. Sie machte bei Manu sogar Sitz und fand es so klasse spazieren zu gehen. Auch sie wird fehlen!

Astrid und Sabine ließen Benji und Polka laufen. Ach sie sind so putzig. Polka ist ein richtiges Rabauken-Mädchen und so lustig. Benji kommt angepurzelt wenn man ihn ruft und klatscht. Es werden mal ganz feine erwachsene Hunde aus den beiden. Übrigens gab es feines Essen… mhmjammieee

Im Anschluss gingen Manu und ich noch durch einige Gehege. Zum Beispiel zu Gabriel und seiner Truppe. Gabriel ist wahnsinnig verschmust und freut sich so sehr über Zuneigung. Manu und ich durften beide ganz innig mit ihm Schmusen. Das war sehr schön. Der andere Hund auf den Bildern ist Laurena. Sie wohnt mit ihm zusammen und war zuerst etwas schüchtern. Ganz langsam näherte sie sich meinem Rücken, erschnupperte mich und schwupps, war auch hier der Knoten geplatzt. Eine sehr hübsche Hündin.

Dann gingen wir zu Kin, Filomena und Cahill. Cahill ist sehr verschmust und kommt sofort zum durchkrabbeln. Kin brauchte etwas. Aber irgendwann platzte auch hier der Knoten und wir konnten ihn etwas kraulen und bürsten. So ein lieber Kerl. Filomena fand unsere Leckerchen ganz klasse. Sie wuselte immer mal wieder um uns herum um etwas abzustauben. Wer kann so einem süßen Näschen einen Wunsch abschlagen?

Dann zeigte ich Manu die 6er-Gruppe aus Suceava und schwupps, da war auch der 6. Hund zu sehen. Ich mag diese Gruppe wirklich sehr. Man kann sie so gut beobachten. Es gibt in der Gruppe sehr zutrauliche und verschmuste Tiere, und Neugierige, bei denen der Funken noch überspringen wird. Wenn ein zutrauliches Tier wieder von uns weg geht, wird es von allen beschnuppert. Ebenso wenn wir aufstehen und weg gehen. Der Platz ist dann zum Schnüffeln da. Viele ließen sich schon anfassen. Es ist einfach so schön dort im Gehege, irgendwie entspannend.

Von ein paar Gehegen aus kann man Olga sehen. Olga lebt auf der Müllkippe neben dem Tierheim, gemeinsam mit Hunden und Katzen. Sie lebt in einer Blechhütte, seit 2 Jahren hat sie erst einen kleinen Ofen. Im Winter wird es nachts auch mal -30 Grad. Wir fragen uns, wie sie das ohne den Ofen gemacht hat. Olga lebt davon Plastikflaschen zu sammeln. Hier gibt es darauf keinen Pfand, aber einen Kilopreis für das Plastik. Wenn sie einen Sack voll hat, kann sie sich etwas zu essen kaufen. Sabine und Meli geben immer mal wieder für ihre Hunde etwas Futter, Astrid und Manu haben ihr Katzenfutter gebracht.

Dann ging es wieder spazieren. Diesmal mit Maley, Elli und Gabriel. Eine schöne Runde. Maley war hinterher ganz schön kaputt und hat tief und fest geschlafen. Gabriel fand das Gassi gehen super. Er wuselte und schnüffelte und sprang auch zwischendurch mal ins Feld um alles wahr zu nehmen.

Dann war ich bei Hugsi. Hugsis Lebensgefährtin wurde an diesem Tag an einen rumänischen Mann vermittelt. Ein KFZ-Meschaniker, der mit ihr den Tag verbringen kann. Sie kann ihn auf dem Hof begleiten. Er hat neue Gesellschaft bekommen und war sofort mit Kennenlernen beschäftigt.

miercurea_1381Das hier ist Mavel. Er kam gestern an. Ein Mann hatte ihn gefunden und brachte ihn her. Ein toller Spatz, ganz lieb und verschmust. Er kam oft angelaufen, setzte sich vor mich und guckte mich einfach nur an. Da muss man doch Kuscheln und lieb haben.

miercurea_1388Wir übergaben noch offiziell unsere gesammelten Spenden. 1000 Euro konnten wir übergeben für Kastrationen, Hundehütten und Futter. Meli und Sabine waren ganz schön aus den Socken. Damit haben sie wohl nicht gerechnet. Mit dem Geld können sie hier vor Ort Tolles leisten.

miercurea_1401Zum Abschluss des Tages gingen wir nochmal spazieren, zusammen mit Sabine. Wir befüllten die Futterstellen und genossen die Landschaft und die Gespräche. Immer mehr wurde klar: Das hier wird fehlen! Wir würden sehr gerne länger bleiben.

Auch Benji und Polka konnten wir noch einmal Tschüss sagen. Hier noch ein paar Fotos fürs Herz…

Abschließende Worte?
Ich mag wieder kommen. Vielleicht nächstes Jahr, dann aber auf jeden Fall mit mehr Zeit im Gepäck. Dann freue ich mich auf Meli und Sabine und das wundervolle Projekt hier in Miercurea Ciuc.

Bis bald,
Eure Anna Juliana

Rumänien Tag 4: Von Kastration, Flöhen und anderem Getier

Hallo ihr Lieben,

unser Tag 4 in Rumänien ist um.

miercurea_1450Der Tag begann für uns mit einer traurigen Nachricht. Susa hat es nicht geschafft. Nachdem sie gefressen hatte, waren alle sehr zuversichtlich. Sie fing allerdings nachts an fürchterlich zu weinen. Der Tierarzt stellte leberversagen fest und erlöste sie von ihrem Leid. Run free kleine Susa! Da wo du jetzt bist wirst du ohne Schmerzen und mit vielen Freunden groß.

Wir mussten das alle erstmal verarbeiten. Auch Meli und Sabine. Wer Tiere so herzlich aufnimmt, lässt sie auch herzlich gehen. Aber der Tierheimalltag geht weiter. Alle anderen Hunde brauchen Unterstützung.

Wir gingen den Hunden „Hallo“ sagen. Auch den „4 Weißen“ in Gehege 19 der Zone 3 bei denen ich gestern fotografierte. Wo gestern noch 4 waren, tauchte auf einmal Nummer 5 auf. Ich war gestern eine dreiviertel Stunde zu Besuch, dieser Hund tauchte gestern unter, heute holte er sich seine Streicheleinheiten. Ich berichtete Sabine später davon. Sie sagte es seien sogar 6 Hunde in dem Gehege. Die Hunde kommen übrigens aus Suceava, einem Tierheim in dem mittlerweile Hunde getötet werden. Ca. 2000 Hunde sind dort. Jeden Tag erreichen ca. 50 Hunde diesen Ort. Ich kann nicht in Worte fassen, was ich davon halte. Ich freue mich so sehr, dass diese Hunde hier dort entkommen sind!

Das nächste Gehege ist mit 4 Hunden bewohnt. Wir wurden freundlich und schmusig durch einen gestromten Hund begrüßt. Wir setzten uns hin und wurden dann von einem weiteren Hund vorsichtig erkundet. Ein paar Meter neben uns auf einer Hütte ruhten sich 2 weitere Hunde aus. Wir kuschelten und schenkten den scheueren Hunden ein weiteres positives Erlebnis mit Menschen.

Im nächsten Gehege warteten auch scheuere Exemplare. Wir setzten uns ins Gehege und unterhielten uns einfach. Wir wurden dabei ganz vorsichtig beobachtet und erkundet. Wir belohnten die Hunde fleißig mit Leckerchen. Der dritte Hund im Bunde wollte allerdings nicht teilnehmen. Das ist auch in Ordnung so. Jeder so wie er kann und möchte.

miercurea_0971Auf dem Weg von Gehege zu Gehege wurden wir begleitet von unserem persönlichen „Zollbeamten“, einem schwarzweißen Wuschelhund.

Wir haben ihn liebevoll so getauft, weil er auf dem Platz vor ein paar Gehegen wohnt und bei jedem Gehege, das wir betreten wollten, erst nach einem Hundekeks von der Gehegetür gewichen ist. Streicheleinheiten waren auch willkommen, aber ohne Keks ging nix. Er weiß eben wie es geht.

Ebenso fiel uns noch ein Hund auf, der das ganze Tierheim im Blick hatte. Stolz und voller Würde blickte er von einem Wellblechdach in die Ferne und strahlte eine innige Ruhe aus.

miercurea_0973Zwischen den Zonen ist ein großer Auslauf in dem mehrere Hunde leben. Hier gehen wir öfter durch um zu den Gehegen zu kommen. Einige der Hunde, die uns dort täglich begrüßen, seht ihr hier.

Wir gingen in Zone 1 um weitere Hunde zu besuchen, bei denen ich gestern fotografieren war. Ich hatte nicht von jedem Hund ausreichend Bilder machen können. Sabine (nicht verwechseln, gemeint ist die Sabine, die mit uns eingereist ist) half mir nun dabei. „Fledermausohr“ heißt übrigens Petrocelli, „Kuscheltier“ ist in Wirklichkeit Kapatana und die tolle Huskyhündin heißt Sanga. Endlich waren genug Hände für alle zum Kuscheln da.

Ähnliches erlebten wir im Gehege bei Bonnie, der dunklen Hündin, die sich über Menschen so wahnsinnig freut. Sabine räumte ein bisschen das Gehege auf. Bonnie freute sich ihres Lebens, der kleine Ruby war auch besser drauf und die kleine schwarze Hündin bekam ich auch aufs Foto. Und der kleine Stromerwelpe mit Milchbart hat auch genug Kuschelei bekommen.

In einem Gehege durften wir zwei bezaubernde Hunde kennenlernen. Beide wunderschön und super verschmust. Der Eine schön gezeichnet mit Wuschelfell, der Andere im Labbykopf mit einem Blick zum Dahinschmelzen. Wir schmusten auch hier eine ganze Weile. Als wir raus gingen blieb auch dort ein Stück Herz im Gehege zurück.

Eine der Platzhündinnen konnten wir etwas Bürsten. Ihr gefiel das so gut. Sie kam zum Striegeln und wenn man die Bürste von ihren Haaren entfernte rannte sie wie eine Irre weg und kam hinterher wieder zum weiter bürsten.

miercurea_1065Die Ruhe wurde allerdings durch einen Hundefänger gestört. Zuvor holte er sich noch seine Box aus dem Tierheim. Sabine (die Sabine aus dem Tierheim) machte ihm unmissverständlich klar, dass er schon mehr als das Doppelte an Hunden brachte als für diesen Monat abgemacht war und dass das Tierheim voll sei. Kein Hund passt mehr, es geht nicht. Er fuhr los und kam wieder. In seiner Box eine Hündin, die er mit seinem Betäubungsgewehr fing. Man muss dazu sagen, dass die Hundefänger rund 25 Euro bekommen. Davon kann man hier mit 4 Leuten im Restaurant ausreichend Essen und Trinken. Er verdient damit eine Menge und hat ein sehr großes Interesse daran viele Hunde zu finden und ins Tierheim zu bringen.

Wir setzten uns mit den zwei kleinen Welpen Benji (der Welpe der an unserem ersten Tag gebracht wurde) und Polka (der Welpe vom zweiten Tag) ins Gras uns ließen sie etwas frische Luft schnappen. Wir wollten das Benji etwas isst. Er machte Sorgen, weil er nicht so viel fraß. Allerdings konnten auch wir Benji nicht zum Futtern überreden. Er war müde und wollte seine Ruhe. Polka hingegen rockte den Platz, er riss an Pflanzen, rannte umher und freute sich über all die Zuneigung und Aufmerksamkeit. So ein süßer Fratz! Api, der Tierarzt guckte später nach Benji und bemerkte, dass er wohl einen schmerzigen Nacken hat. Er gab ihm etwas, so dass er abends auch ausreichend aß und wieder fröhlich spielte.

Ein Spaziergang stand noch an. Maley durfte wieder eine Runde gehen. Er hatte die letzten Tage nicht gemacht und die Bewegung tat ihm gut. Mit dabei war diesmal Elli, eine kleine lustige Hündin, die auch gerne plantscht. Maley wusste übrigens noch genau an welcher Stelle er gestern Leckerchen bekam und guckte mich dann erwartungsvoll an. Er muss erstmal Muskeln aufbauen der arme Kerl, an ihm ist nichts dran. Man fragt sich dann schon, wie er so gelebt haben muss. Gut jedenfalls, dass er hier ist und gut gepäppelt wird. Jedenfalls freuten wir uns jubelnd über 3 Würste, die er am Ende des Spaziergangs hinterließ.

miercurea_1129Und dann… mein Traum. Ich durfte bei einer Kastration zugucken. Da regelmäßig Hunde unter das Kastrationsmesser müssen, ist unser Spendengeld hier sehr gut angelegt. Die Hündin hier, hatte zusätzlich noch einen Mamatumor. Sie kam am Tag zuvor und sollte wegen dem Tumor sofort operiert werden. Ihr seht den Tumor auch auf den Bildern, nur gut, dass sie ihn los ist. Die Hündin war zusätzlich noch stark verfilzt. Astrid kümmerte sich um die Hündin nach der Op und befreite sie von dem Filzmantel während sie noch schlief. Sie blieb dann bis zum Aufwachen neben ihr sitzen, mit Streicheleinheiten natürlich.

Die gefangene Hündin vom Mittag schlief noch den halben Tag. Sabine sagte, die Hunde werden manchmal mit Betäubungsmitteln überdosiert. Die Fänger können nicht richtig abschätzen, wieviel Mittel sie wirklich brauchen. Die Hündin hatte wohl ein Zuhause, aber kein wirklich Gutes. Ihr Magen war gut gefüllt (das brach sie nämlich wegen der Betäubung noch alles aus). Ihr Hals ist ganz kahl, wahrscheinlich gescheuert von einem Halsband und durch Demodexmilben verschlimmert. Den Rest des Tages kümmerte ich mich um sie. Ich bürstete ihr die Flöhe und Milben aus dem Fell (es waren Hunderte), redete mit ihr, streichelte ihr den Kopf als sie wach wurde. Irgendwann stand sie dann auf und Sabine und Meli brachten sie in ihr Gehege. Als sie da so stand wurde ihr massiges Gewicht deutlich. Sie wiegt mindestens das Doppelte von dem was sie sollte. Wir haben der dicken Hummel dann den Namen Bumblebee gegeben. Zu uns war sie sehr lieb. Jetzt darf sie erstmal gesund werden.

Ich habe übrigens noch Fotos von neuen Gehegen gemacht. Ein Teil unserer gespendeten Hütten wird hier Unterschlupf finden. Es kann gar nicht mehr so lange dauern, dann dürfen dort Hunde einziehen.

Den Abschluss des Abends verbrachten wir bei unserem Stammlokal San Gennaro zusammen mit Sabine. Bei Pizza, Pasta, und Co. sprachen wir viel über ehemalige Miercurea-Hunde, die bereits in einem neuen Zuhause wohnen. Bilder wurden herum gezeigt, Geschichten erzählt. Das streichelt die Seele.

miercurea_0930

Wenn man die Tage hier zusammenfasst, ist man irgendwie fassungslos wieviel man an einem Tag hier so erlebt. Sabine und Meli geht es hier jeden Tag so. Mal sehen was Tag 5 so bringt. Innerlich hoffe ich auf einen ruhigen Tag. Vor allem für Sabine und Meli.

Bis Bald,
Eure Anna Juliana

Rumänien Tag 3: Bürsten, Knuddeln, Fotografieren

Hallo ihr Lieben,

Tag 3 liegt hinter uns. Es war aufregend.

Zunächst gingen wir mit der tollen Cat spazieren. Auf dem Weg konnten wir Futterstellen für Streuner befüllen und Sabine und Meli somit schon einen Arbeitsschritt an dem Tag abnehmen. Cat machte das alles ganz großartig. Sie ging ganz fein, wir waren begeistert.

Sabine legte uns dann noch einen Kandidaten fürs Spazieren ans Herz. Ich habe den Namen leider vergessen (Es ist auch wirklich schwierig alles zu behalten bei so vielen Hunden). Er muss sich noch ans Tierheim gewöhnen. In seinem Gehege war er eher zurückgezogen und lustlos. Als er angeleint war, war das allerdings ganz anders. Draußen vorm Tierheim hat er sich erstmal ausgiebig gestreckt und gereckt und geschnauft. Und dann gings los. Beim Spazieren gehen gab es zwischendurch Leckerchen und Streicheleinheiten, ganz viel Liebe eben.

Mit Tjala haben wir Geschirr-Training gemacht. Zuvor reagierte sie beim Geschirr meist ängstlich und fand es nicht so toll. Nach anfänglichem „Ich bewege mich mit dem Ding kein bisschen“ lief sie irgendwann ganz normal und fröhlich. Ist eben doch nicht so schlimm, so ein Geschirr. Tjala ist sowieso eine ganz liebevolle, verschmuste und menschenbezogene Hündin. Futter ist übrigens ihr Lieblingshobby, Liebe geht eben auch über den Magen :-)miercurea_125218Emerica sollte auch ans Geschirr gewöhnt werden. So eine hübsche Hündin. Sie lässt sich überall bekrabbeln und beschmusen. Was das Geschirr angeht, dauert es noch ein bisschen. Immerhin nimmt sie schon durch das Geschirr Leckerchen an. Wir versuchen an Tag 4 unser Glück nochmal. miercurea_0681

Wir waren zu Besuch bei Desiree und Ore. Kuscheln, Spielen, und Bürsten. Desiree hat sich neben mir auf den Boden gelegt und genoss das Bürsten in vollsten Zügen. Ich habe ihr Fell gefühlt halbiert, wärend der lustige Ore ihre Haare klaute und in sein Versteck brachte („Meeeiiiin Schaaaaatz“).

Dann sollte ich von ein paar Hunden Fotos machen für die Internetseite. Angefangen mit den Welpen von Dackeldame Giuseppina. 6 Welpen hat die kleine, bezaubernde Dame. Alle zuckersüß, aber seht einfach selbst:

Das nächste Gehege beherbergte vier Hunde. Alle sehr lieb und verspielt. Ich durfte hier viel Neugierde erleben, viele Spielaufforderungen, viel Kuscheln und ganz viel Freude. Allerdings konnte ich mir bei den nächsten Gehegen gar keine Namen mehr einprägen, da waren meine Kapazitäten aufgebraucht. Bis auf Einen, aber den verrate ich euch zum Schluss.

Mein nächster Besuch sollte einem Husky gelten. Mit ihm zusammen lebten „Fledermausohr“ und „Kuscheltier“. Fledermausohr wich mir nicht mehr von der Stelle. Liebevoll stemmte er immer wieder seine Beine in meinen Bauch, damit ich ihn ja nicht vergesse. Wenn ich ihn dann streichelte, schmiss er sich auf den Boden zum Bauch kraulen. Wenn man mit ihm sprach, streckte er seine putzigen Ohren in die Luft. Kuschelbär wollte auch die ganze Zeit gekrabbelt werden. Am liebsten am Latz. Und der Husky? Ich hätte 8 Hände zum Kuscheln gebraucht in diesem Gehege. Er ist auch verschmust, neugierig und wunderhübsch.

Mein letztes Fotogehege war das wuseligste. Warum? Wegen Bonnie, einem Namen den ich so schnell nicht mehr vergessen kann. Dieser Hund (der größere Schwarze auf den Bildern) miercurea_0913wäre am Liebsten in mich hinein gekrochen. Einmal Bewegen und Bonnie freute sich mindestens genauso, wie wenn es die erste Begegnung gewesen wär. So viel Freude auf vier Beinen… Unglaublich. Daneben lebte noch eine kleinere dunkle Hündin (ich hatte allerdings kaum Chance sie zu fotografieren), ein Welpe (so süß gestromt mit Milchbart) und ein kleiner, putziger Kerl, der allerdings nicht so gut drauf war. Er wurde vor ein paar Tagen kastriert und das war ihm, glaube ich, etwas zu wuselig. Meli hat sich noch etwas zu ihm gesetzt und ihn bekrault. Das gefiel ihm gut.

Susa ging es morgens schlechter. Die Hoffnung sank wieder, bis mittags. Da schlabberte sie etwas püriertes Huhn. Sabine trug sie wieder in die Sonne. Kraft tanken. Wir denken viel an sie und hoffen sehr, dass sie es schafft.

miercurea_0677Über den Tag kamen zwei Hunde neu dazu. Ein kleiner getupfter Welpe wurde gefunden und lebt jetzt mit dem Mülltonnenbaby von gestern zusammen. Das Mülltonnenbaby frisst noch nicht eigenständig und bekommt von Sabine und Meli Unterstützung. Eigentlich ist es ganz gut, dass er jetzt einen Kumpel hat. Die Nacht hat er wohl mit einem Teddybären gekuschelt. Außerdem kam noch eine Hündin mit Mamatumor. Sie wird in Tag 4 wahrscheinlich operiert: Tumor weg und Kastration stehen an.

Ich habe Sabine heute gefragt, ob es für sie auch so ein aufregender Tag war. Ich empfand es als Tag mit vielen Ereignissen. Sie sagte, es wäre verhältnismäßig ruhig. Meine Bewunderung für Meli und Sabine wächst immer mehr. Was die beiden stemmen ist so unbegreiflich groß.

Bis bald!
Eure Anna Juliana

 

Rumänien Tag 2: Der erste Tag im Tierheim

Hallo ihr Lieben,

mein nächster Mini-Tagebucheintrag steht an. Ich habe mich mit meiner langsamen Möhre an Laptop durch ein paar der Bilder gequält und kann euch ein paar Eindrücke zeigen.

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Nach dem Frühstück im Hotel sind wir zum Tierheim losgestapft. Bewaffnet mit Tüten voller Verbandsmaterial und Co und 2 Eimern Welpenmilch stieg die Aufregung und Vorfreude mit jedem Meter. Irgendwann konnten wir die Hunde hören und erste Dächer sehen und schon standen wir irgendwann vorm Tor und wurden von vielen Fellnasen bellend begrüßt.

miercurea_0460Sabine, eine der beiden guten Feen hier, kommt ursprünglich aus Münster und kennt die anderen Mädels noch von früher. Ein herzliches Willkommen von Mensch und Hund strahlte uns entgegen. Im nullkommanix standen wir zwischen geschätzt 20 Hunden, die sich großzügig auf uns aufteilten, groß, klein, jung, alt, alles dabei. Diese Hunde wohnen mit Sabine und Meli (die andere große Fee) an ihrem Haus gemeinsam.

miercurea_0334Wir quatschten erstmal ein bisschen, dann ging es los zum ersten Tierheimrundgang. Von Zone zu Zone sprangen Hunde gegen die Gitter. An Aussehen und Alter war auch hier alles vertreten. Manche Hunde bettelten um ein bisschen Zuneigung, andere waren scheu. Allesamt aber alles tolle Tiere, die hier gut versorgt sind. Sie sind in Sicherheit.

Ca. 320 Hunde sind derzeit hier. Das muss man erstmal begreifen. Darunter massenhaft Welpen. So viele Hundekinder habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen. Allesamt verspielt, verschmust, neugierig, freundlich, so wie Welpen eben sein sollten.

Den Tag verbrachten wir mit allen möglichen Hunden. Wir gingen in die Gehege zum Schmusen, Spielen und Bürsten, oder einfach nur zum Dasitzen und Reden mit den scheueren Tieren. Wir tauschten Decken und Handtücher, brachten Spielzeug in die Gehege, machten Hinterlassenschaften weg, alles was eben gerade über den Weg lief. Das Herz hüpfte von Gehege zu Gehege.

Der erste kleine Spatz, dem mein Herz an diesem Tag gehörte, war Susa. Susa hat Parvovirose und wir lernten sie morgens schon in einer Quarantänebox kennen. Das kleine Mädchen lag nur so da, mit Tropf am Beinchen, den 5. Tag ohne Hunger und Durst. Morgens standen alle Zeichen gegen sie. Es war bewundernswert mit welcher Zuneigung und Liebe Sabine zu ihr ging und Alles versuchte. Sie nahm sie zeitweise auf den Arm um mit ihr an die frische Luft zu gehen, in der Hoffnung der Hunger lässt sich dadurch locken.

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Susa

Irgendwann mittags ging ich Händewaschen, da steht das vor Stunden noch nicht so ganz lebendige Tierchen auf seinen starksigen 4 Beinen und jault mich an. Das hätte ich nicht erwartet. Sabine setzte sie mir dann auf den Arm und ich ging auch mit ihr spazieren. An einer passenden Ecke lies ich sie (natürlich im Auftrag von Sabine) ein bisschen auf den Boden und das kleine Mäuschen schnupperte am Gras, beobachtete Fliegen, jaulte und lief dann los. Bestimmt so 50 Meter insgesamt ( ich trug sie ja immer wieder zurück). Dann ging es ab nach Hause und Susa trank und fraß. Das war wundervoll.

Dann kam noch ein 4-Wochen alter Welpe ins Tierheim. jemand hatte ihn im Müll gefunden. Ich hielt ihn ein bisschen bei mir, bis Sabine seine Unterkunft fertig vorbereitet hatte… Er träumte so vor sich hin, vergrub sich im T-Shirt und war einfach nur bezaubernd süß.

Die wunderschöne Cat haben wir zu dritt gebürstet. Manu hat ihr sogar das Gesicht gewaschen und sie fand alles toll. Sie wurde durchgekuschelt wie es ging und sie hat sich nur gefreut. Wir haben abends noch lange über sie gesprochen so begeistert waren wir von diesem Hund.

Dann war da noch Wendelin… Ein blinder (ich würde schätzen) Staff-Rottweiler-Mix. Alles um ihn herum jault und bellt und er kann nichts sehen. Er stand am Zaun und wartete darauf, dass jemand seinen Namen sagte. Wenn er das Wort Wendelin hörte, freute er sich verrückt. Wir waren bei ihm drin und wurden mit Liebe überrannt. Ein so wundervoller Hund. Nur weil er in seinem Körper steckt und bei uns als Listenhund gilt kann er nicht einreisen :(

miercurea_0493Mehr Hunde und Berichte folgen mit meinem nächsten Bericht. Dieses Tierheim hier ist ein Goldstück. Egal welches Tier ich sehe, ich weiß es ist hier gut aufgehoben. Es ist unfassbar was die Mädels hier an diesem Ort gemeinsam mit den Arbeitern meistern um den Tieren ein bisschen Glück zu geben. Ich bin überwältigt und froh hier zu sein. Auf in den nächsten Tierheimtag!

Liebe Grüße
Eure Anna Juliana